Sie sind jetzt schon fast ein wenig zur Tradition geworden, die Tourentage Light am Ebenhäusl: Von 03.-05.02.2017 fanden wir uns zu sechst im Hüttschlager Talschluss ein und ließen die Zeit wieder einmal still stehen in der überwältigenden Natur des Großarltals. Mit dabei waren diesmal Julia, Renate, Christof, Dietmar, Felix und ich. Es waren also alle Betten im Ebenhäusl belegt.
Tag 1: Penkkopf (2.011m)
Am Anreisetag starteten wir gleich am Taleingang von Au aus auf den bekannten Grenzberg zwischen Großarl- und Kleinarltal. Der Himmel war zunächst blau, überzog sich dann aber mit einer vom Föhn über den Tauernkamm herübergewehten dünnen Wolkenschicht. Über die Breitenebenalm erreichten wir in bequemen Aufstieg den Penkkopf (2.011m). Dort packten Christof und Felix gleich einmal die mit erlesenen Whiskys gefüllten Flachmänner aus. Die Jause nahmen wir unterhalb des markanten Felsen ein. Die Abfahrt war gemischt: nach unten zu wurde es mal harschig, mal weich.
Dietmar fand unweit des Gipfels eine Garmin-Uhr und wir versuchen sie, über die einschlägigen Tourenplattformen wieder an ihren rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben.
Nach der Tour gab es das obligate Einkaufen bei SPAR in Großarl – immer die gleichen Diskussionen: „Wieviel Brot?“, „Wieviel Speck?“, „Sind das eh Bioeier?“, „Wo ist der Eierlikör?“, … – Das Zeug musste ja auch auf die Hütte geschafft werden, was wir aber zu sechst schnell bewerkstelligten: ein Teil ging mit Langlaufschiern, der andere zu Fuß. Die Hütte war bei diesen Föhntemperaturen schnell warm, und Christof konnte sofort mit der Zubereitung der Pinzgauer Kasnocken beginnen: die waren – wie schon beim ersten Mal (s. Bericht zu den Tourentagen Light 2015) – ausgezeichnet! Die mitgebrachten Bierfässer (3x5l) sorgten dann auch bald für eine heimelige Stimmung – bis zum Kanon am Lagerfeuer.
Tag 2: Kreuzeck (2.204m), Schattleitenkopf (2.013m)
Fast schon „traditionell spät“ starteten wir am 04.03.2017 bei blauem Himmel – am „Tag danach“ – von der Hallmoosalm aus zum Kreuzeck. Wir meisterten die Schlüsselstelle am Hohlweg und gönnten uns auf der Karteisalm eine kurze Pause. Und auch an diesem Tag überzog sich der Himmel während des Aufstiegs mit einem dünnen Föhnwolkenschleier. Felix kämpfte sich trotz Zerrung tapfer bis zum Gipfel. Vom Kreuzeck (2.204m) bot sich trotz – oder gerade – wegen der Föhnstimmung ein einzigartiger Rundblick. Es war aber recht windig, darum traten wir die Abfahrt bald an und erlebten wunderbare Pulverhänge. Im Übergang zum Flachen legten wir die Felle wieder an uns stiegen kurz zum Schattleitenkopf (2.013m) auf. Dieser Aufstieg wurde mit einzigartigen Lichtverhältnissen belohnt, denn die Sonne war nocheinmal unter den Wolken hervorgekommen und tauchte die Landschaft in ein ganz tolles Licht. Waren die Nordhänge des Kreuzecks ein Traum, so war war die westseitige Abfahrt umso schlimmer: Bruchharsch von der schlimmsten Sorte! Gottseidank gibt es eine neue Straße, die bis weit herauf zu den neuen Hütten am Nordwesthang gelegt wurde.
Die Entschädigung für die erlittenen Mühen und Plagen kam in Form eines Bauernbratls. Nach einer kurzen Erholungspause am Ebenhäusl (mit der neuen CD von Helmut Pixner: „Summer“) waren wir – diesmal mit dem Auto – zum Aschaustüberl (vulgo „Gifthütte“ oder „Sekretärinnenhütte“) gefahren und schmausten dort das vorzügliche Bratl von Helga und Lois mit Knödel, Kraut- und Radisalat.
Tag 3: Karkogel (2.087m)
Trotz vereinzelt kurzer Nacht gab es am Sonntag, 5.3.2017, schon um 7:30 Uhr das Frühstück mit Speck und Ei. Draußen legte sich unter blitzblauem Himmel ein Nebelschleier über die Aache. Im gefrorenen Schnee stapften wir zum Auto und fuhren bis zur letzten Kehre vor dem Schranken der Forststraße zur Hirschgrubenalm. Es gab eine dünne Neuschneeauflage, die die Straße so rutschig machte, dass wir auf der letzten Steigung aussteigen und Christofs Auto anschieben mussten. Es folgte ein fantastisches Naturschauspiel im frisch „angezuckerten“ Wald bis zur Jagdhütte bei der Hirschgrubenalm. Und wieder überzog sich der Himmel ab dort mit einem Wolkenschleier …
Am Gipfel des Karkogels (2.087m) waren diesmal im Gegensatz zu den beiden Gipfeln an den Vortagen auch ein paar andere Tourengruppen anzutreffen. Aber die breiten Pulverhänge ließen jeder/ jedem ausreichend Platz: eine richtige Traumabfahrt! Ab der Hirschgrubenalm nützen wir die Forststraße zur Abfahrt.
Am Talschluss kehrten wir im Bioladen auf einen Imbiss und zum Einkaufen ein, ehe wir zurück zum Ebenhäusl gingen und den Hüttenputz hinter uns brachten.
Es waren – wieder einmal – ausgesprochen nette und erholsame Tourentage Light! Weitere Fotos gibt es (temporär) auf meiner Dropbox.
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